Gedenken in Flensburg: Erinnerung an die Opfer der Shoah & NS-Diktatur

Am 27.1. fand in Flensburg die Zentrale Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus mit Prof. Sönke Neitzel statt. Im Vorwege hatte ich ihn eingeladen zu einem Flensburger Gespräch zur Erinnerungskultur gemeinsam mit einer interessierten Gruppe Flensburger Historiker, Kommunalpolitiker und Bürger über die Erinnerungskultur zu sprechen und zu diskutieren. Flensburg hat sich auch auf den Weg gemacht, seine Vergangenheit und insbesondere die NS-Zeit endlich aufzuarbeiten und möchte seiner – auch durch die Wirren der letzten Kriegstage- sehr bewegten Geschichte mit der möglichen Schaffung eines Erinnerungsortes zur NS-Zeit / Norddeutschen Zentrums für Demokratie in Flensburg einen öffentlichen Ort geben. Der Rat der Stadt hat im Mai 2024 fraktionsübergreifend die Verwaltung beauftragt, eine Projektstruktur einzurichten. Es gab also viel zu besprechen und auch einige der historischen Plätze zu besuchen. Wir erinnerten in der Marineschule der Opfer des Nationalsozialismus, am 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, heute Inbegriff des nationalsozialistischen Rassenwahns. Die würdige Veranstaltung, die große Anzahl an Vertretern der jüdischen Gemeinden, der anderen Opferverbände, die bewegenden Worte, gemeinsamen Gebete und das Totengedenken der Offiziersanwärter, die mittags mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Stolpersteine putzten, sprachen für sich. Einige Stimmen der Teilnehmer konnten wir in unserem Video einfangen. Die Marineschule Mürwik ist seit langem Treiber und Ort der kritischen Aufarbeitung des eigenen historischen Erbes, auch der Versöhnung und als Ausbildungsort Vermittler demokratischer Grundwerte. Wir alle tragen Verantwortung dafür, diese Werte und unser Miteinander zu schützen. Und so geht unser Gedenken am Ende dieser furchtbaren Woche an die Opfer der Shoah und der NS-Diktatur, die uns mahnen, ganz besonders achtsam zu sein mit unserer Demokratie und unserem gesellschaftlichen Miteinander. „Wer die Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie neu zu durchleben“ Zitat des spanischen Philosophen George Santayana am Eingang des Blocks 4 im KZ Auschwitz Möge aller ihrer Erinnerungen ein Segen sein.

Comments are closed.