Gemeinsam gegen das Vergessen. Das ist heute – 85 Jahre nach dem Holocaust – wichtiger denn je. Nach dem größten Massenmord an Jüdinnen und Juden seit der Shoa am 7. Oktober durch die Hamas wird tagtäglich auch bei uns in Deutschland das Existenzrecht Israels in Frage gestellt. Jüdinnen und Juden fühlen sich in unserem Land nicht mehr sicher. Jüdische Einrichtungen und Synagogen müssen polizeilich geschützt werden.
Häuser, in denen jüdische Menschen leben, werden mit Davidsternen beschmiert. Wir müssen alles dafür tun, dass sich die Grausamkeiten des Holocausts nie wieder wiederholen. Dazu gehört für uns Stolpersteine putzen, demonstrieren gegen Antisemitismus, ins Gespräch kommen mit jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, Synagogen besuchen, Unterstützung anbieten, wo immer es geht. Einfach einstehen, immer wieder, jeden Tag, an jedem Ort gegen das Vergessen.
In Flensburg haben wir am 9.11. mit Mitgliedern der Jungen Union, der CDU und unserer Familien den verfolgten und ermordeten Flensburgern Rosa, Oskar, Heinrich, Paul, Gustav, Arnold und Margarete gedacht, ihre Steine geputzt und Kerzen für sie entzündet.
Während der Gedenks-Vesper in St. Nikolai, an der neben der jüdischen Gemeinde, vielen Vertretern der Politik und Zivilgesellschaft, und als Rednerin unsere Bindungsministerin Karin Prien auch viele Jugendliche aktiv teilnahmen, berührten uns besonders die Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger, die 18-jährig in einem Zwangsarbeitslager 1942 starb.
Ein Auszug aus Poem:
Ich möchte leben.
Ich möchte lachen und Lasten heben
und möchte kämpfen und lieben und hassen
und möchte den Himmel mit Händen fassen
und möchte frei sein und atmen und schrein.
Ich will nicht sterben. Nein!
Nein.